From One's Own Perspective – Frédéric Dedelley

 

From One's Own Perspective

Frédéric Dedelley

 

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Beobachtung ist die Voraussetzung für jeden SHIFT / Veränderungsprozess. Mit einer Installation aus fotografischen Schnappschüssen dokumentiert Frédéric Dedelley unsere Welt aus seiner eigenen Perspektive. Flüchtige Momente der Schönheit treffen auf kritische oder humorvolle Kommentare, die persönliche und universelle kreative Themen betreffen.

Schon seit vielen Jahren hält Frédéric Dedelley Beobachtungen, die er im Alltag macht, mit seiner Kamera fest. Manche davon haben ihn zu neuen Projekten inspiriert, andere sind bloss flüchtige Momentaufnahmen geblieben. Das genaue Beobachten steht für ihn an erster Stelle eines kreativen Prozesses und bildet häufig die Basis neuer Ideen.

Die Installation zeigt Bildergruppen, versehen mit einem knappen Hinweis, was den Designer an den festgehaltenen Situationen interessiert hat. Indem die Besucher:innen zwischen den grossformatigen Bilder-Fahnen flanieren, verändert sich ihre Perspektive und es entstehen fortlaufend neue Kompositionen und Bezüge. Dabei werden die Betrachtenden dazu angeregt, ihr alltägliches Umfeld genau anzuschauen und sich davon inspirieren zu lassen. Wer die Bilder von Frédéric Dedelley genau betrachtet, entdeckt verschiedene Stuhl-Motive. Dabei handelt es sich um unauffällige Hinweise auf seine eigenen Arbeiten, die er während dem Entstehungsprozess ebenfalls fotografisch festhält.

Die für die Umsetzung der Installation gewählten Mittel sind einfach: Die Bilder sind auf wetterfeste Leinwände gedruckt und werden von einer handgefertigten Konstruktion aus Bambusrohren gehalten. Diese entstammen dem kleinen Bambuswald des alten botanischen Gartens und können später wiederverwendet werden.


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Observation is the prerequisite for any SHIFT / change process. With an installation of photographic snapshots, Frédéric Dedelley documents our world from his own perspective. Fleeting moments of beauty meet with critical or humorous commentary, concerning personal and universal creative themes.

For many years, Frédéric Dedelley has been documenting observations he makes in his everyday life with his camera. Some of these have inspired him to embark on new projects, while others have remained fleeting snapshots. Precise observation takes precedence in his creative process and often forms the foundation of fresh ideas.

The installation showcases groups of images accompanied by brief notes on what captured the designer's interest in those particular situations. As visitors stroll amidst the large-format picture flags, their perspectives shift, giving rise to continually evolving compositions and connections. This prompts viewers to scrutinize their everyday environments and find inspiration therein. Those who closely examine Frédéric Dedelley's images will discover various chair motifs. These subtly allude to his own works, which he also captures through photography during their creation.

The materials chosen for the installation are simple: the images are printed on weather-resistant canvases and supported by a handcrafted structure made of bamboo canes. These canes originate from the small bamboo grove in the old botanical garden and can be reused in the future.

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Curators’ Comment

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Gestalten setzt eine Auseinandersetzung auf unterschiedlichen Ebenen voraus, die in Abhängigkeit zueinanderstehen und einander im Prozess beeinflussen. Frédéric Dedelley schafft es, in seinen freien und seinen Auftragsarbeiten den Bestandteilen eines Projektes tief auf den Grund zu gehen. Einzigartig und nachhaltig pflegt er den Entwurf. Er nimmt sich Zeit zu betrachten, zu begreifen, zu verstehen, zu diskutieren und erreicht dabei eine Klarheit und Schlüssigkeit in der Gestalt der Ergebnisse. Neugierde zeigt er am inhaltlichen Austausch, er pflegt den Diskurs und sucht die Auseinandersetzung mit Künstler:innen und Designer:innen aus unterschiedlichen Generationen und Disziplinen. Mit dabei ist stets sein Blick auf die Umwelt, den er fotografisch dokumentiert und als Fundus und Grundlage für neue Projekte verwendet. Die Position «From One’s Own Perspective» lässt uns verstehen, wie Frédéric unsere Welt betrachtet und worauf sich ein Blick zu werfen lohnt. (Andreas Saxer)

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Designing involves an engagement on various levels that are interdependent and influence each other throughout the process. Frédéric Dedelley excels in delving deep into the components of a project in both his independent and commissioned works. He uniquely and sustainably nurtures the conception. He takes time to observe, comprehend, understand, discuss, thereby achieving clarity and coherence in the form of the outcomes. He exhibits curiosity in exchanging ideas, cultivates discourse, and seeks interaction with artists and designers from different generations and disciplines. Ever-present is his focus on the environment, which he captures photographically and uses as a wellspring and foundation for new projects. The stance of "From One’s Own Perspective" allows us to comprehend how Frédéric perceives our world and what merits our attention. (Andreas Saxer)

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Fragebogen..Questionary

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Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben? 
Askese und Sinnlichkeit.

Welche Themen beschäftigen Dich in Deiner Arbeit?
Die Suche nach dem optimalen Zusammenspiel von Funktion, Form, Konstruktion, Ressourcen und Raum.

Wenn nicht Design, was würdest Du sonst machen?
Gärtner, Pianist, Töpfer, Koch, Architekt.

Was machst Du in 5 Jahren?
Das Gleiche wie heute, nur besser.

Wie sieht bei Dir ein normaler Designprozess aus?
Zuhören, beobachten, fragen und hinterfragen, in Varianten denken, intuitiv und analytisch zugleich Ideen entwickeln, sich selbst und seine Auftraggeber:innen überraschen. 

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How would you describe your style?
Asceticism and sensuality.

Which topics do you deal with in your work?
The search for the optimal interplay of function, form, construction, resources, and space.

If not design, what else would you do?
Gardener, pianist, potter, chef, architect.

What will you be doing in 5 years?
Just like today, only better. 

What does a normal design process look like for you?
Listening, observing, asking and questioning, thinking in variations, developing ideas intuitively and analytically at the same time, surprising oneself and one's clients.

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Über..About

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Frédéric Dedelley (*1964) studierte Produktdesign an der écal in Lausanne und am ArtCenter Europe in Vevey. 1995 gründete er sein Atelier in Zürich. Seine Tätigkeit umfasst Möbeldesign, Innenarchitektur und Projekte an der Schnittstelle zwischen Design und Kunst. Von 2001 bis 2016 lehrte er an den Hochschulen Basel und Luzern.

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Frédéric Dedelley (*1964) studied product design at the écal in Lausanne and at ArtCenter Europe in Vevey. In 1995 he founded his studio in Zurich. His work includes furniture design, interior design and projects at the interface between design and art. From 2001 to 2016 he taught at the universities of Basel and Lucerne.

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fredericdedelley.ch

 
Barbara Brandmaier